Institution: Kreisverwaltung des Main-Kinzig-Kreises
Projektname: AURA
Projektbeschreibung
Mit der Lösung AURA adressiert der Main-Kinzig-Kreis mehrere Bereiche der digitalen Transformation. Dabei steht AURA mehr für ein Konzept bzw. eine Methodologie als für ein ein reines Produkt. Im Herzen von AURA befindet sich die Open-Source Lösung LIMBAS der gleichnamigen Firma aus Oberhaching bei München. Mit dieser Lösung wird das Amt für Digitalisierung, IT und eGovernment in die Lage versetzt, seinen Fachämtern maßgeschneiderte Lösungen im Bereich der internen Verwaltungsanwendungen zur Verfügung zu stellen, und somit die medienbruchfreie Verwaltungsarbeit maßgeblich zu unterstützen! Die Bereitstellung maßgeschneiderter Lösungen hat jedoch auch weitere – die Transformation unterstützende – Implikationen.
Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter erkennen die Vorteile von Open-Source für ein optimal angepasstes eigenes Arbeitsumfeld. Somit werden sie zur wertvollen Quelle weiterer Wertschöpfungspotentiale im Verwaltungsalltag. Der Low-Code Ansatz von LIMBAS ebnet dem klassischen IT-Mitarbeiter den Weg in die individuelle Softwareentwicklung und wirkt mit der Weiterentwicklung eigener Mitarbeiter dem Fachkräftemangel entgegen.
Nicht-von-der-Stange‘ Lösungen verlangen nach agilen Methoden, diese zu spezifizieren und umzusetzen. Somit wird der Ansatz des agilen Projektmanagements mit hoher Skalierung in die einzelnen Fachämter getragen.
In einer sehr effizienten Partnerschaft mit der Limbas GmbH profitiert der Main-Kinzig-Kreis durch hervorragende Unterstützung des Partners in den Projekten. Der Hersteller der Open-Source Lösung sowie deren weiteren Nutzer profitieren wiederum von der Umsetzung der spezifischen Anforderungen aus dem öffentlichen Markt. Damit lässt sich die Produkt-Roadmap von LIMBAS optimal anpassen und für die Zukunft stabil aufstellen. Die Erlangung von digitaler Souveränität stellt die Kreisverwaltung strategisch stabiler auf und finanzielle Einsparpotentiale steigen stetig mit der Skalierung von ausgerollten Lösungen in die einzelnen Fachbereiche.
Wir möchten mit dieser Bewerbung Aufmerksamkeit für den im Main-Kinzig-Kreis eingeschlagenen Weg schaffen, um als Multiplikator möglichst viele Kommunen Teil haben zu lassen an den multiplen positiven Effekten, die die Einführung von AURA sowohl als Lösung als auch als Konzept auf die digitale Transformation hat.
Beschreiben Sie den technischen Innovationsgrad des Projektes und den Beitrag zur Verwaltungsmodernisierung.
Limbas ist ein seit 1996 von der gleichnamigen Firma Limbas GmbH entwickeltes, webbasiertes System, auf Basis dessen Fachanwendungen für Geschäftsprozesse abgebildet werden können. Die Basis von Limbas bildet ein relationales Datenbanksystem´, für das man unterschiedliche bekannte Datenbanksysteme wie z.B. MySQL, PostgreSQL oder MSSQL verwenden kann. Darüber hinaus hat es viele zusätzliche Funktionen und man kann viele unterschiedliche Oberflächen zur Darstellung der Daten und der Funktionen je nach Bedarf generieren. Limbas ist sehr vergleichbar mit Microsoft ACCESS, hat aber folgende entscheidende Vorteile:
- Zentrale, webbasierte Installation für die gesamte Verwaltung gegenüber Einzelplatzinstallationen bei jedem Benutzer
- Dadurch zentrale und revisionssichere Datenhaltung
- Benutzermanagement mit unterschiedlichen Zugriffsrechten. Jeder Mitarbeiter sieht nur die explizit für ihn freigeschalteten Anwendungen.
- Open Source Produkt, d.h. man hat die Freiheit, alles selbst zu ändern und der Kunde bezahlt keinerlei Lizenzkosten, egal wie viele Benutzer angemeldet sind oder wie viele Geschäftsapplikationen umgesetzt wurden.
Die LIMBAS Low-Code Plattform bietet die Grundlage zur Erstellung individueller Lösungen für alle Verwaltungsbereiche der Kreisverwaltung. Schnell und einfach lassen sich maßgeschneiderte Applikationen passend zu den jeweiligen Verwaltungsprozessen entwickeln. Einzelne Lösungen können in diesem Baukastensystem für Datenbanken jederzeit miteinander verknüpft werden, bis hin zu einem eigenen ERP System. Integrierte Basisfunktionen, Editoren, Auswertungstools und Administrationswerkzeuge unterstützen bei der Entwicklung und jede in LIMBAS erstellte Open Source Lösung lässt sich mit eigenen Formularen, Berichten und Abfragen erweitern. LIMBAS ist einfach in der Handhabung, Tabellen und Felder werden per Drag & Drop generiert und verknüpft, die Eingabemasken dazu automatisch erzeugt. Man profitiert von einer schnelleren Entwicklungszeit.
Welchen ökomischen Nutzen hat das Projekt?
Von der wirtschaftlichen Betrachtung her ist mit LIMBAS auf Basis der lizenzfreien Nutzung und perspektivisch über 1.300 Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter in der Kreisverwaltung gewaltiges Einsparpotential vorhanden – wenn man die Entwicklung individueller Lösung gegenüber dem Einkauf kommerzieller Software mit Benutzerlizenzen entgegenstellt. Derzeit sucht man Mittel und Wege, ein Angebot an alle 28 Kommunen des Landkreises zu machen, um Lösungen zur Verwaltungsdigitalisierung auf Basis von AURA zentral spezifizieren, erstellen, verteilen und betreiben zu lassen. Einsparpotentiale würden sich in diesem Falle potenzieren!
Beschreiben Sie die Nachhaltigkeit der Lösung.
Als Applikationsplattform bietet LIMBAS die Möglichkeit, Core-Code von Design sauber zu trennen. Über eine grafische Benutzeroberfläche kann das komplette Datenbankmodell für eine Anwendung exportiert – und in einer anderen LIMBAS Instanz importiert werden. Die Implementierungslogik, die in sogenannten ‚Extensions‘ gekapselt ist, befindet sich ein einem dedizierten Verzeichnis außerhalb der Verzeichnisse, in denen der Core-Code sich befindet. Hier ist lediglich ein einfaches Kopieren der ‚Extensions‘-Dateien für eine Replikation notwendig.
Einer Replikation und Bereitstellung von LIMBAS – Anwendungen aus technischer Sicht stehen keinerlei technischen Hürden im Weg. Aus rechtlicher Sicht ist es abhängig davon, unter welcher Lizenz die für die Entwicklung verantwortliche Behörde das LIMBAS spezifische Design einer breiteren Nutzerbasis zur Verfügung stellt.
Der Main-Kinzig-Kreis erhebt keinerlei Urheberrechte bei der Wiedernutzung der im Amt für Digitalisierung, IT und eGovernment entwickelten Anwendungen. Somit ist auch aus rechtlicher Sicht die Wiederverwendbarkeit der im Main-Kinzig-Kreis entwickelten Anwendungen jederzeit möglich.
Wie trägt das Projekt zur Stärkung der Digitalen Souveränität bei?
Die digitale Souveränität der Plattform rührt von dem Fakt her, dass die Plattform selbst ausschließlich auf Open-Source Komponenten aufgebaut ist und auch die Laufzeitumgebung der Plattform wie Betriebssystem oder Webserver, ebenfalls ausschließlich auf Open-Source Komponenten basiert. Somit hat man vor allem für die Beschaffung der Komponenten aber auch für den operativen Betrieb (on-Premise, Cloud und/oder Cloud-native) völlige Entscheidungsfreiheit. Durch einen Low-Code Ansatz ist man im Amt für Digitalisierung, IT und Gouvernement in der Lage, mit dem vorherrschenden Ausbildungsstand der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Anwendungsplattform auf nahezu jegliche fachliche Anforderung eine technische Umsetzung bereitzustellen.