Institution: Staatskanzlei Schleswig-Holstein

Projektname: Open Innovation und Open Source Strategie

Mit der „Open Innovation und Open Source Strategie“ verfolgt Schleswig-Holstein konsequent digitale Souveränität. Ziel ist es, die Abhängigkeit der öffentlichen Verwaltung von proprietärer Software zu verringern und stattdessen auf offene, nachhaltige IT-Infrastrukturen zu setzen. Die Strategie verbindet technologische, strukturelle und wirtschaftspolitische Maßnahmen zu einem ganzheitlichen Ansatz.

Kern sind die flächendeckende Einführung quelloffener Software – etwa LibreOffice, ODF als Standard, Linux als Betriebssystem sowie Open-Source-Kollaborationsplattformen wie Nextcloud und Groupware-Lösungen. Das Land strebt eine vollständige Ablösung proprietärer Software an, bei gleichbleibender Nutzerqualität.

Zudem wird bei neuen Fachverfahren durchgängig auf offene Lizenzen und Veröffentlichung des Quellcodes gesetzt. Auch der Ausbau von OSS-Infrastrukturen im Dataport-Rechenzentrum ist zentral.
Wichtig ist die Stärkung der regionalen Digitalwirtschaft: Lizenzkosten werden durch Entwicklungs- und Supportverträge mit lokalen Unternehmen ersetzt, um die heimische Wirtschaft zu fördern.

Die Umsetzung begleitet ein Open Source Program Office (OSPO SH) und der DigitalHub.SH als Bindeglied zwischen Verwaltung und Wirtschaft. Die Strategie richtet sich auch an Kommunen, Zivilgesellschaft und Wirtschaft.
Schleswig-Holstein beteiligt sich zudem an der Deutschen Verwaltungscloud und will dem Zentrum Digitale Souveränität beitreten, um Teil einer überregionalen Community zu sein.

Die Strategie markiert einen Kulturwandel: Verwaltung wird zur aktiven Mitgestalterin digitaler Lösungen, setzt auf offene Standards, gemeinsame Entwicklung, Transparenz und Unabhängigkeit – für eine zukunftsfähige digitale Verwaltung.

Die Innovationskraft der Strategie liegt nicht nur in einzelnen Maßnahmen, sondern in der konsequenten Neuausrichtung der Verwaltungs-IT, der digitalen Zusammenarbeit sowie des Verhältnisses von Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft in Schleswig-Holstein. Sie definiert klare, messbare Ziele und wird praxisnah und verbindlich umgesetzt.

Ein Kernprojekt ist der Aufbau eines vollständig quelloffenen IT-Arbeitsplatzes für rund 25.000 Mitarbeitende der Landesverwaltung. Dieser umfasst Betriebssystem, Office-Suite, cloudbasierte Kollaborationsplattform und Groupware-Funktionen wie E-Mail und Kalender – perspektivisch auch Fachverfahren.

Die Integration dieser Komponenten in eine sichere, produktive und wartbare Umgebung stellt hohe Anforderungen an Interoperabilität, Datenschutz, Usability und Skalierbarkeit. Die landesweite Umsetzung ist im nationalen Vergleich einzigartig und zeigt den hohen Innovationsgrad. Mit diesen Neuerungen modernisiert Schleswig-Holstein nicht nur die Verwaltung, sondern schafft ein offenes, flexibles und nachhaltiges Fundament für digitale Souveränität.

Das Projekt stärkt die digitale Souveränität der öffentlichen Verwaltung Schleswig-Holsteins durch konsequenten Einsatz von Open Source Software (OSS) – mit klaren ökonomischen Vorteilen. Proprietäre Software bindet durch komplexe Lizenzmodelle Nutzer oft langfristig an Anbieter, verursacht hohe Kosten und hemmt Flexibilität.

Mit OSS und einer Multi-Vendor-Strategie setzt das Land auf regionale Entwicklungs- und Supportverträge, fördert lokale Wertschöpfung und behält Kontrolle über die IT. Zwar erfordert der Umstieg Anfangsinvestitionen für Schulungen und technische Anpassungen, doch amortisieren sich diese durch stabile, planbare Kosten langfristig.

Open Source erhöht zudem die Anpassungsfähigkeit der Verwaltung an technologische Veränderungen, da neue Lösungen flexibel integriert werden können – ohne Lizenzzwänge. So sorgt das Projekt für mehr Unabhängigkeit, Flexibilität und ökonomische Stabilität der öffentlichen IT.

Die „Open Innovation und Open Source Strategie“ Schleswig-Holsteins stärkt langfristig die digitale Souveränität durch systematischen Umstieg auf Open Source Software, offene Standards und eine Multi-Vendor-Strategie. Ziel ist es, Abhängigkeiten von einzelnen Anbietern zu reduzieren und die Kontrolle über die digitale Infrastruktur zurückzugewinnen. Das Open Source Program Office (OSPO SH) koordiniert die Integration von OSS, stärkt das Ökosystem und verbindet Verwaltung mit externen Akteuren. Die Strategie fördert zudem die regionale Digitalwirtschaft, indem statt Lizenzkosten Entwicklungs- und Supportverträge mit heimischen Unternehmen finanziert werden. Nachhaltigkeit zeigt sich in der Nachnutzung geförderter Lösungen, die offen dokumentiert und über Plattformen wie Open CoDE verfügbar gemacht werden. Begleitende Schulungen und Change-Management unterstützen den Kulturwandel in der Verwaltung.

Die Open Innovation und Open Source Strategie Schleswig-Holsteins schafft einen strategischen Rahmen, der technische, organisatorische und strukturelle Maßnahmen vereint, um digitale Souveränität nachhaltig zu stärken. Ziel ist, die öffentliche Hand unabhängig von proprietärer Software zu machen und digitale Systeme selbstbestimmt weiterzuentwickeln. Wichtige Schritte sind der Umstieg auf Open-Source-Office-Software, der Aufbau eines digitalen Arbeitsplatzes auf OSS-Basis, interoperable Standards und ein Open Source Program Office. Die Strategie fördert Transparenz, reduziert Abhängigkeiten und stärkt die regionale Digitalwirtschaft durch gezielte Entwicklungsaufträge. Sie regt einen kulturellen Wandel im Umgang mit digitalen Lösungen an und dient als Vorbild für andere Bundesländer, digitale Souveränität praktisch und nachhaltig umzusetzen.